Is it real? Was uns Essena O’Neill zeigt
#letsbegamechangers
Is that real?
Essena O’neill ist eine super erfolgreiche Bloggerin. Doch wie wird man eine super erfolgreiche Bloggerin?
Essen bestellen, arrangieren, 100 Fotos machen, bis das richtige dabei ist, die Jacke anziehen, gehen und genau 1 Foto auf Instagram posten.
Denn heute muss noch ein Outfitpost gemacht werden, da ist essen nicht drin. Und die Fans stehen nun mal eben auf perfect body.
That´s real Bloggerlife
Und das ist das, was mich seit langem ankotzt. Ich habe euch gezeigt und geschrieben, dass mein Kleiderschrank meistens eine Katastrophe an Ordnung ist, habe meine Fotos wenig optimiert, nicht ständig bei Treffen mit Freunden mein Essen geshootet, nicht gehungert. Alles auf Kosten von Likes.
Denn da draußen will eigentlich fast niemand das real life sehen. Niemand interessieren mehr eine gute Schreibe. Man erschafft sich seine eigene Social Media Welt. Aber ist das nicht auf Dauer deprimierend? Für beide Seiten? Immer zu denken, die anderen sind besser, schöner und erfolgreicher und auf der anderen Seite alles für die Fans zu arrangieren und gar nicht mehr sein eigenes Leben zu leben, sondern ein Fake Social Media Life.
Es kotzt mich an
Ich finde schon. Denn ich bin immer hin und her gerissen zwischen, ich will euch nichts vormachen, nichts vorspielen, euch die echte Denise zeigen, euch echte Anregungen und Tipps geben und mich dabei nicht selbst verleugnen. Nicht meine Freunde warten lassen, während ich Fotos für Instagram schieße und an einem schönen Abend nicht damit beschäftigt zu sein, mich für das schönste Foto zu arrangieren, denn dafür ist mir meine Zeit zu schade. Dafür sehe ich meine Freunde zu selten. Dafür sind mir mein echtes Leben, meine Freunde, Familie und mein Mann zu wichtig.
#SocialMediaisnotreal Life
Andererseits zu sehen, dass die die sich nur auf das perfekte Foto konzentrieren, die ihr Leben in eine Social Media Wolke verwandeln, die meisten Likes bekommen. Das lässt einen zweifeln, ob man das alles so richtig macht.
In einem Interview für ein Magazin habe ich vor einiger Zeit gesagt, dass ich Instagram nutze, weil ich das Gefühl habe, dass ich es nutzen muss, es aber für ziemlich oberflächlich und unecht halte und jeden Tag darüber nachdenke, meinen Account zu löschen.
Aber dann kommt wieder der Druck. Marken, die an dir interessiert sind, schauen nämlich nicht mehr bei Facebook nach oder gar deinen Blog an. Schauen, wie viele Leute deinen Blog lesen, wie du schreibst, was für Themen du hast und ob du authentisch bist. Nein. Sie schauen, wieviele Instagram Follower du hast. Denn nur wenn du reichlich Follower hast, bist du wer.
Und das tut weh. Ich muss echt kotzen und mir sind die Leute sofort total unsympathisch, wenn sie auf Instagram schauen uns sagen „Wow, über 1.000 Follower, dann muss dein Blog ja gut sein“. Ist das nicht schrecklich? Wie viele Leute gibt es, die wirklich schlecht schreiben, eine Tonne Schminke im Gesicht haben, ihre Fotos aber gut bearbeiten können, reichlich Zeit haben, eigentlich nicht viel zu sagen haben, aber ihre 500 Likes pro Foto bekommen, weil es eben ein Leben zeigt, das man gerne hätte, aber niemals echt sein wird?
Hin und her gerissen
Ja, dazwischen ist man ständig hin und her gerissen und wollte doch eigentlich nur einen schönen Blog schreiben und den Leuten etwas den Tag damit verschönern.
Um so schöner, dass nun Bloggerinnen oder Instagrammer, wie Essene O’Neill die schon im Olymp stehen, anfangen sich dagegen zu wehren, weil sie die Oberflächlichkeit nicht mehr ertragen können.
Schluss
Ich habe beschlossen, in vielen Dingen so weiter zu machen, wie bisher. Vielleicht noch ein bisschen extremer.
Es wird weiter genauso fotografiert – eher 10 anstatt 100 Shots, wenig bearbeitet, noch mehr real life gezeigt und noch weniger auf Instagram gepostet.
Ich will weiter mit dem geschriebenen Wort etwas sagen und nicht meine Titten in die Kamera halten müssen und mit fett Schminke im Gesicht und einem leichten Negligè so tun, als wäre ich gerade dem Bett entstiegen, nur um Aufmerksamkeit zu generieren und damit Likes abzugreifen.
Ich glaube immer noch daran, dass es Menschen gibt, die das echte Leben wollen und Authentizität schätzen. Die noch nicht brainwashed sind und das sind die Menschen, die ich ansprechen möchte. Und das sind wohl auch, die die meinen Blog ab und an lesen.
Dann eben auch auf Kosten vom Fame, der am Ende doch nur deprimiert. Und ich mag die Blogger, die das hinbekommen und trotzdem echt sind. Denn davon gibt es zum Glück noch einige. Lasst euch nicht so hinters Licht führen, ihr lieben.
Den Leuten und Marken, denen Authentizität wichtig ist, werden auch weiterhin mit mir arbeiten und mich lesen wollen. Und wenn nicht, dann eben nicht.
Ich kann mir nur im entferntesten vorstellen, was diese ganze gefake mit jungen Menschen macht. Welch ein Druck auf Ihnen lastet, toll auszusehen, das Essen nett zu arrangieren und das perfekte fake Leben zu führen. Doch wo soll das hinführen? Das alle sich schlecht fühlen, die ein paar Kilo über Anorexia leben, die Arbeiten müssen und nicht den ganzen Tag im Fitnessstudio die Kilos abtrainieren und die Muskeln antrainieren können? Wieviele Junge Menschen so etwas in eine Esstörung, Unzufriedenheit und Depressionen stürzen mag, weil sie dem (gefakten) Ideal nicht entsprechen (können), sollte man sich mal vor Augen halten.
Stay tuned,
stay real
Kuss Denise
That´s real life – behind the scenes
Ein Kommentar
Marina
Ein schöner Artikel, danke dafür. Mir geht es auch schon seit einier Zeit auf die nerven, dass alle sich auf Instagram so perfect darstellen. Wieviele kleine Mädchen auf Grund von Photoshop und gut positionierten Körpern wohl schon eine Essstörung bekommen haben, mag man sich gar nicht ausdenken. Ich mag unperfekt und authentisch. Weiter so!