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Trend Forecast 2019/20

Was sich grundlegend ändert

Nicht nur für fasheria beschäftige ich mich täglich mit Trends, sondern auch beruflich. Es ist toll, wenn man seine Leidenschaft zum Beruf machen kann und merkt, dass einem das scheinbar ganz gut liegt.

Seit einiger Zeit fällt mir eine neue Strömung auf, die immer stärker werden zu scheint. Die neben Green Living und hin zu bewusstem Leben zukünftig sehr stark in Erscheinung treten wird. ‚Neben Green Living und bewusstem Leben‘ ist hier nicht ganz richtig ausgedrückt, ich würde es konkreter als Resultat aus diesen benennen.

Aufräumen mit Marie Kondo

Marie Kondo macht derzeit Millionen (oder mehr) mit ihrer Art aufzuräumen. Sie packt alles in Schachteln und Kisten, rollt und faltet und alles hat seinen Ort. Sie proklamiert, dass man sich von allem Unwichtigem trennen soll („does this spark joy?“).

Does this spark joy?

Meine liebe Freundin ist absolut begeistert von den Marie Kondo Büchern und sagt, dass das ihr Leben völlig verändert hat. Sie wollten sich neue Möbel kaufen, ausmisten und alles neu sortieren.

Nun, nachdem sie gar nicht so viel weggeworfen bzw. abgegeben haben, ist der wenige Stauraum trotzdem ordentlich und recht leer und alles hat seinen Platz in der Wohnung, so dass es eigentlich gar nicht mehr unordentlich wird. Und das alles dank der Bücher der Aufräumqueen. Könnte mir nicht passieren, denke ich da bewundernd.

Als ich auf Netflix sah, dass es Marie Kondo auch als US TV Serie gibt, musste ich mir sofort eine Folge ansehen. Ehrlich gesagt war ich danach sehr ernüchtert. Abgesehen von dem entsetzlichen Frauenbild, das dort wiedergegeben wir , fand ich die Sendung auch ansonsten echt grottig und konnte mir keine weitere Folge ansehen.

Fürchterlich und in meinen Augen so wenig nachhaltig, dass es in der vorgestellten Wohnung in 3 Wochen wieder genauso scheiße aussieht und die Beziehung genauso in den Fritten ist, wie zuvor.

Hier ist schließlich nur die Frau dafür zuständig, dass Haushalt und Beziehung laufen. Der Mann bringt schließlich das Geld nach hause und ist allerhöchstens für seine Klamotten und die Garage zuständig.

Unterschied von Büchern und TV Serie

Marie Condo Fans bestätigten mir, dass die Serie schrecklich sei, aber mit den Büchern eigentlich nichts zu tun habe.

Hier wird scheinbar sehr gut erklärt, wie man Ordnung schaffen und sich von Übermäßigem befreien kann.

Was für mich aber aus der Serie resultiert: Marie Condo ist im mass market angekommen.
Weniger ist mehr ist damit in der breiten Masse angekommen.

Nicht nur Menschen, die sich für Sachbücher/ein ordentliches Zuhause interessieren fangen an den Fokus auf ‚Weniger ist Mehr‘ zu legen. Tine Wittler, Zuhause im Glück & Co. sind out. Aufräumen,Platz schaffen und bewusster konsumieren sind in.

 

Keine Mode sondern Trend

Ich denke, hier handelt es sich nicht um eine kurzfristige Modeerscheinung, sondern einen richtigen Trend, der sich in den kommenden Jahren weiter entwicklen und fortsetzen wird.

Qualität, Mobilität, Nachhaltigkeit und gut durchdachte Produkte werden immer mehr gefordert und gekauft werden.

Nicht mehr das schnell und billig gekaufte Produkt ist gewollt, sondern das Gute, nachhaltige, das sich lange hält.

Nachhaltig leben: gut durchdachte Produkte sind gefordert

Bei mir ist es mir heute auch aufgefallen. Normalerweise wäre ich schon losgerannt und hätte mich mit Kindersachen eingedeckt. Zugegeben, es fällt mir manchmal schwer, so kleine süße Dinge nicht zu kaufen, aber das Verlangen ist eben nicht so groß, als das ich dem nachgeben würde.

Kein Kaufwahn mehr

Es haben mir so viele Freunde Klamotten und Möbel für das Kind angeboten, die ich gerne annehme. Das Kind ist sowieso aus allem so schnell herausgewachsen, so dass ich denke, dass es doch schön ist, einfach Dinge zu nehmen, die weiter im Kreislauf sind.

Auch bei den Möbeln setze ich auf die Kommode, auf der meine kleine Schwester schon gewickelt wurde. Massives, schönes Holz, auf das einfach ein Selbstgemachtes Brett und eine Wickelauflage kommt. Braucht man keine Wickelkommode mehr, kommt das Brett einfach herunter und es ist wieder eine ganz normale Kommode.

Beistellbetten sind mir viele angeboten worden. Es waren alle die gleichen. Ergo, es kaufen sowieso alle das selbe, weil es gut ist. Ich brauche kein neues.

So machen es auch meine Freunde. Es wird kaum etwas neu gekauft und wenn, dann etwas Gutes, Nachhaltiges, das lange hält. Und das alles hat nichts damit zu tun, ob man sehr gut oder weniger gut verdient.

Auch, weil unser Planet danach verlangt, ist es wirklich nötig nachhaltiger zu denken. Und hier habe ich stark das Gefühl, dass sich viele Menschen wirklich mehr Gedanken darüber machen, als stupide zu konsumieren.

Blogger und bewusster Konsum

Sehr gute Beispiele sind für mich die drei Bloggerinnen Charlotte Weise,  Maria_Always_Hungry und Nelemelchert. Sie zeigen großartig, wie man nachhaltig und bewusst  konsumieren kann. Keine oder kaum tierische Produkte zu sich zu nehmen, möglichst plastikfrei zu leben und einzukaufen. Ohne dabei mit der Keule um sich zu schlagen und bevormundend zu sein.

Nachhaltige Kleidung

Eine Arbeitskollegin schafft es tatsächlich, sich seit Jahren schon keine neue Klamotten mehr zu kaufen. Bei ihr ist tatsächlich alles Second Hand. Das bewundere ich sehr. Das schaffe ich nicht, habe mich deswegen aber in letzter Zeit sehr mit fair und ökologisch produzierter Kleidung beschäftigt. Denn davon gibt es zum Glück immer mehr, die fantastische Designs herstellen. Hier ein paar meiner Lieblingsmarken. Hier auch noch einmal nachzulesen und mehr zu entdecken.

 

# heller Mantel von Lanius
# Trenchcoat von Langerchen
# Ein Flausch in Rosé von Horse Atelier
# Recyceltes Denim von Kings of Indigo

Green Living

Auch Second Hand Möbel stellen einen guten Weg dar, nachhaltiger zu konsumieren. Ich liebe zum Beispiel alte Schränke. Die um 1880 entworfenen Kleiderschränke zum Beispiel sind meist aus massivem tollen Holz, super einfach auf- und abgebaut und dabei extrem stabil. Warum soll ich zu Ikea gehen und mir Plastik kaufen, was schon beim Aufbau kapputt geht? Keine Frage, ich kaufe auch mal das ein oder andere kleine Möbelstück, gerade in dem Unternehmen wo ich arbeite, liegt das sehr nahe.

Trotzdem habe ich hier schöne Second Hand Möbel Shops entdeckt, einfach um zu zeigen, dass auch hier bei vielen Unternehmen ein Umdenken stattfindet.

# Sideboard von ‚Wolle Möbel kaufen‘
# Schrank im Industriallook von WorksBerlin
# Langer Fabrik-Tisch von WorksBerlin
# Alter Turn-Bock und Vintage-Sessel sowie grüner Sprint von Urban Industrial

Eco-Design

# Babybett von Kalon
# Holz Couchtisch von Green Living
# Tipi für Katzen und Hunde
# Regalturm in mint von Avocadostore

 

Es würde mich freuen, wenn ich mit meinem Trend Forecast recht behalte und unsere Konsumgesellschaft zukünftig bewusster und nachhaltiger lebt.

Wie denkt ihr darüber? Und habt ihr schon Strategien entwickelt bewusster zu leben? Wenn ja, was macht ihr?

Ein hübsches Wochenende,

eure dNice

*Werbung weil Marken- bzw. Namensnennung. Not sponsored.

** Bilder in diesem Post copyright by Marie Kondo, Picjumbo, Adetailedlife, wastefreeplanet, Papodearquiteto, maria_always_hungry, nelemelchert

2 Kommentare

  • Radke Radab

    Wow, das sind aber schöne Aussichten. So klar und unaufgeregt beschreibst du, wie ich es gerne hätte. Dankeschön. Ich lese es direkt nochmal, weil es so positiv auf mich gewirkt hat :-)*

    • Denise Rosenbauer

      Lieber Radke Raab, vielen Dank für dein schönes Feedback. Darüber freue ich mich sehr.

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