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Fashion // Forever 21, H&M, Bershka…same same Billigscheiß

Süddeutsche.de Genäht von Sklavinnen, verramscht in Deutschland Von Daniel Brösler, Berlin

Gestern hab ich mich mal bei Bershka reingewagt, da das Schaufenster tatsächlich verlockend aussieht. Ausserdem fand ich die Shops damals in Spanien immer toll und habe sie mir nach Deutschland gewünscht. Doch als ich drin war schlug mir schon ein komischer Geruch entgegen und alles, was ich schön fand, fühlte sich irgendwie minderwertig an. Nach einer Runde durch den Laden machte ich kehrt, weil mir klar wurde, dass ich mich mit den Sachen nicht anfreunden kann und ging in den nächsten Laden. Altbewährtes H&M, da finde ich bestimmt was ich suche. Doch wusste ich nach einer Minute nicht mehr, ob ich wohl versehentlich wieder in den selben Store wie vorher geraten bin. Irgendwie auch alles minderwertig und schrottig. Ich lehne mich da weit aus dem Fenster, ich weiß, denn auch ich habe ein paar H&M Teilchen im Schrank hängen. Jedoch nicht viele, denn nach einmaligem Tragen kann ich diese meistens auch wieder in die Tonne hauen. Ausserdem habe ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mir dort etwas kaufe und ärgere mich jedes Mal wieder über mich selbst. Aber es ist so einfach und tut dem Geldbeutel nicht so weh. Dafür wahrscheinlich vielen anderen Menschen. Aber das bekommt man ja nicht so mit. Geht es euch nicht auch so?

 

Es muss immer erst etwas Schreckliches passieren ehe wir auffachen

Schade, dass dann immer erst etwas Schreckliches passieren muss, damit man aufwacht und nachdenkt. Und sind denn die anderen Brands besser? Wahrscheinlich nicht. Und da & Other Stories, Weekday, Cos, Cheap Monday und ja, auch Monki zu H&M gehören, dürfte ich auch diese nicht kaufen. Und diese Conscious Linie, bei der H&M nicht aufhört von Sustainability zu reden – wie kann es sein, dass eine Bluse 14,90€ kostet und dabei fair produziert sein soll? Bio-Baumwolle allein (auch das halte ich für unwahrscheinlich), macht noch kein fair produziertes Teil aus. Oder tu´ich H&M & Co. da etwa Unrecht? Produzieren sie wirklich fair und wollen etwas marketingwirksames für Mensch und Umwelt in der Textilindustrie tun, das schnell Anhänger findet und das Bewusstsein revolutioniert?

Klamotten-Einerlei

Naja, eigentlich wollte ich ja von dem Klamotten-Einerlei sprechen, das uns umgibt.

Jedenfalls bin ich dann in den neuen Forever21 Shop gegangen – da war ja gerade die große Eröffnung und halb Berlin freut sich, dass es nun endlich diesen Store hier gibt. Also mal nachgeschaut. Ich betrete den Laden, meine Nase fängt schon wieder an zu jucken, dasselbe wie bei Bershka. Und mich empfangen wieder: Kurze Jeansshorts mit Nieten, T-Shirts mit Nieten, Kleider mit Nieten und Bikinis mit…

Schwarzes und blumig-bunt Bedrucktes. Ich habe es dann aufgegeben, dabei wollte ich doch nur einen Maxirock oder ein schlichtes Maxikleid für den Urlaub. Das scheint aber in dieser Saison fast nicht möglich zu sein, wenn man nicht das gleiche Einerlei möchte. Vielleicht bin auch einfach zu alt, zu anspruchsvoll oder was auch immer und bin zu spießig für den Quatsch. Ich kann nicht einerseits auf mein Essen achten und schauen, dass es, wenn es schon mal Fleisch sein muss, auch Bio ist, ebenso wie beim Gemüse. Und dann kauf ich Klamotten, die unter großem Leid anderer Menschen und der Umwelt hergestellt werden. Irgendwie heuchlerisch von mir.

Wo bleiben die verbindlichen Regeln?

Warum gibt es dort keine verbindlichen Regeln und Siegel, an die sich auch Zara, H&M & Co. halten müssen und die einem den ganzen Scheiß vor Augen führen? Auf meiner Suche nach rechtlichen Grundlagen etc. stoße ich fast nur auf Textilkennzeichnungen, die an der Ware ausgewiesen sein müssen und auf Artikel über Kinderarbeit. Tatsächlich ist es so, dass Textilhändler nicht kennzeichnen müssen, woher sie ihre Ware beziehen. Ist das nicht krass? Da könnte ich jetzt her gehen, mir Bio-Baumwolle kaufen, die von kleinen Kinder geerntet wurde und daraus in Indien o.ä. von kleinen Kindern und Frauen Stoffe herstellen lassen und von noch ärmeren Kindern und Frauen schöne, billige Kleidung nähen lassen. Diese führe ich nach Deutschland ein und verkaufe sie für ein Vielfaches. Unfassbar.

No Logo von Naomi Klein

Und nach den Büchern von Naomi Klein (No Logo) weiß man ja leider auch, dass es noch schlauere Marken als H&M & Co. gibt. Diese verkaufen die auf diesem Wege produzierte Ware nicht günstig, sondern direkt teuer und lassen sich ihren blutigen Namen noch bezahlen. Und alle machen mit. Auch ich.

Aber ich merke, ich muss etwas ändern.

Doch wo und wie kann ich mir sicher sein, dass ich keine Ware kaufe, an der kleine Hände unter schrecklichen Bedingungen gearbeitet haben? Trotzdem möchte ich ja nicht auf schicke Teilchen verzichten. Weiß da jemand eine Antwort?

Das ist nun aus einem Artikel, in dem ich eigentlich fragen wollte, ob jemand mir den Unterschied zwischen den Marken (H&M, Bershka, Forever21 etc.) erklären kann. Aber vielleicht weiß ja auch darauf jemand eine Antwort, wenn jemand trotz des langen Textes bis hierhin gekommen ist.

Ich werde dran bleiben.

*Werbung da Markennennung*

6 Kommentare

  • Mina Marie

    Ich verstehe deine Sorgen voll und ganz! Auch ich beschäftige mich in letzter Zeit mehr mit diesem Thema und es gibt schon ein paar Möglichkeiten.

    Zum einen natürlich Modelabel die Kontrolliert faire Mode anbieten (z.B. Hessnatur, Avocadostore oder, für Schuhe, avesu). Natürlich sind die ziemlich Teuer aber haben dafür auch eine gute Qualität und man muss kein schlechtes Gewissen haben. Eine andere Möglichkeit wäre natürlich auch secondhand zu kaufen. Dann müssen für dich nämlich keine neuen Sachen hergestellt werden und Ressourcen werden geschont. Wenn du da Modische Sachen möchtest versuch es doch mal auf der Internetseite Kleiderkreisel. Da kann man kaufen, verkaufen und sogar Kleidung tauschen. Sonst fällt mir nur noch upciceln ein, also aus den Sachen die du schon hast neue machen! Dazu gibt es tausende Tutorial auf YouTube. Auch selbst nähen könntest du dir Sachen wie z.B. deinen Maxirock

    Liebe Grüße Mina :)

    • Denise

      Liebe Mina Marie, vielen Dank für dein Feedback und deine schönen Anregungen. Den Avocadostore habe ich auch für mich entdeckt und Katharina Kaiser. Herrliche Mode, die natürlich ein wenig mehr kostet. Aber ich empfinde das so wie bei Lebensmitteln. Lieber mal etwas weniger, dafür besser produziert. Ich fühle mich dabei besser und weiß die Dinge mehr zu schätzen. Wenn jeder nur ein bissche was tut, ist das schon eine ganze Menge. Liebe Grüße, Denise

  • Piao

    Dein Schreibstil ist total einseitig und provokant mit langweiligem Beigeschmack. „Dank“ google bin ich auf deine Seite gekommen, habe aber schon nach wenigen Abschnitten nicht weiterlesen können. Wie kann man nur so dermaßen pessimistisch und unfreundlich sein?
    Ich glaube nicht, dass du ne Million auf deinem Bankkonto hast, vermutlich ist dein Kleiderschrank genauso leer – ich jedenfalls kenne kaum noch einen guten Laden/OS/Marke, bei der man für recht wenig Geld qualitativ gute, fair hergestellte Kleidung bekommt. Wenn du so hohe Ansprüche hast und alles schlecht redest, so ist es mir dann doch ein Wunder, wo du deine Klamotten wohl kaufst.

    • Denise

      Liebe oder lieber Piao?,
      das tut mir leid, dass du dieses leidige Thema so negativ von mir aufgefasst hast. Sorry, mein Blog, meine Meinung. Der Ausbeutung (an der auch ich mich beteilige) der Menschen in der Bekleidungsindustrie kann ich einfach nichts Positives abgewinnen. Deswegen ausnahmsweise mal kein Gute-Laune-Schubbi-Du-Text. Aber glücklicher Weise gibt es ja langsam immer mehr Alternativen, die wir kaufen können. Und das nur, weil so viele Leute angefangen haben, ihren Kopf einzuschalten und auf diesen Missstand machen. Also, nichts für ungut, wir sehen uns bei KIK

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